Besprechung zu
Lena Lührmann; Innovation leben!
Wie Sie in Ihrem Unternehmen Zukunftspotenziale erkennen, beurteilen und heben
ISBN 978-3-527-51106-8
2022, 256 Seiten, € 24,99
14. September 2022 Management-Journal.de
Management-Journal-Fazit: Lena Lührmann liefert mit ihrem Buch eine erfrischende Sicht auf das Thema Innovation in Unternehmen und widmet sich hier in erster Linie den Menschen – denn sie sind es, die Innovationen hervorbringen und prägen.
Gleich zu Beginn des von Wiley auf den Markt gebrachten Titels "Innovation Leben" schreibt Lena Lührmann einen bedeutsamen Satz: "Innovation ist eine Perspektive und individuelle Notwendigkeit, die ohne Kontext nicht bewertet werden kann". Was für den einen eine Innovation ist, ist für einen anderen der sprichwörtliche alte Hut.
In diesem Satz steckt aber auch die Schwachstelle vieler Bücher rund um Themen wie Innovation und Disruption. Denn sie machen oft den zweiten Schritt vor dem ersten. Sie bieten viele Beispiele und Rezepte für kreative Techniken oder Teamarbeit. Offen bleibt dann aber stets die Frage, wie etwa ein Maschinenbauunternehmen in der Provinz die Praxisbeispiele von Tesla, Microsoft oder Google umsetzen soll.
Was sind Innovationen?
Um Innovationen kommt kein Unternehmen herum, das längere Zeit bestehen will. Der Markt produziert ständig Innovationen und jedes Unternehmen muss sich Gedanken darüber machen, welche Technologien und Entwicklungen in der Zukunft das eigene Produkt oder Geschäftsmodell beeinflussen oder gefährden könnten.
Die Verfasserin führt die Lesenden aber an den Ausgangspunkt zurück. Sie schreibt keinen Ratgeber zu Kreativitäts- oder Transformationstechniken. Stattdessen ist das Ziel, bei der Entscheidung zu unterstützen, was das jeweilige Unternehmen benötigt, um Zukunftspotenziale zu heben. Es geht also darum, Innovationschancen zu erkennen und Widerstände auf dem Weg zu entdecken.
Innovationen stammen aus der Mitte des Unternehmens
Wie sie sehr anschaulich zeigt, stammt mehr als die Hälfte von richtig guten Ideen aus den mittleren und unteren Hierarchieebenen in einem Unternehmen. Innovationen werden selten dadurch entwickelt, dass sich die Führungskräfte einschließen und gemeinsam die "große Disruption" planen.
Ihren Ansatz führt sie auch sehr anschaulich mit der 360-Grad-Skill-Sammlung im ersten Teil des Buches weiter aus. Denn hier zeigt sie, dass auch auf den ersten Blick "abseitiges" Wissen oder Interessen einer Person wichtige Impulse bei Innovationen liefern können.
Was muss zusammenkommen, damit Unternehmen Innovationen entwickeln und Chancen entdecken? Welche Voraussetzungen sind notwendig und welche Themenbereiche spielen eine Rolle? Diese Fragen beantwortet die Autorin und widmet sich u.a. der Digitalkultur, Kreativität, Strukturen und Prozessen, aber vor allem auch Menschen und ihrer Haltung. Dabei gelingt es ihr immer wieder, interessante und lehrreiche Beispiele zu liefern.
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