Die Prognosen für unser Klima und damit für unser Leben sind nicht gerade positiv. Der Weltklimabericht gibt uns noch zehn Jahre, dann ist Schluss mit lustig. Zeit zu handeln. Eine Kraftanstrengung bei der jeder einzelne von uns gefragt ist.

Auch wenn es sicher richtig ist, dass zunächst die großen Umweltverschmutzer wie die Vereinigten Staaten und China gefragt sind, heißt das nicht, dass der Rest von uns sich einfach die Hände in die Hosentaschen stecken sollte und warten, dass es besser wird. Jeder kann, sollte und müsste etwas tun. Und tun können wir einiges. In nahezu allen Bereichen unseres Lebens begehen wir bewusst oder unbewusst Umweltsünden.

Gehen Sie im Geiste mal Ihren Tag durch, wieviel Stationen er hat. Überlegen Sie, wo Sie überall hingehen, wo Sie sich aufhalten und was Sie tun. Da kommt ganz schön etwas zusammen, oder? Wie viele dieser Tätigkeiten sind bei Ihnen von ökologischem Handeln geprägt. Bei den meisten sind es nicht so viele.

Stellen Sie sich einmal vor wie viel Müll wir allein dadurch vermeiden könnten, wenn all die 80 Millionen Menschen unseres Landes oder gar die 500 Millionen Einwohner der EU ihr Handeln nach nachhaltigen Gesichtspunkten ausrichten.

Sauber Zähneputzen

Ein kleines Beispiel gefällig? Gerne: Nehmen wir zum Beispiel das Zähneputzen. Schon mit Zahnpastatube und Zahnbürste haben wir morgens zum ersten Mal Plastik in der Hand, mit dem wir schnell Berge von Müll produzieren. Zwei Alternativen könnten Zahnpasta-Tabletten und Pulver darstellen, sie entfalten ihre Wirkung, indem sie einfach zerkaut bzw. man die Zahnbürste in das Pulver taucht und danach zu putzen beginnen. In "Nachhaltig & ökologisch leben für Dummies", können Sie zudem auch ein Rezept finden, wie Sie Zahnpasta selbst herstellen. Zahnbürsten aus Holz oder Bambus bekommen Sie inzwischen auch in gut sortierten Drogeriemärkten oder im Reformhaus. Auf der Verpackung ist dort oft angegeben, aus welchem Material die Bürste besteht und wie sie recycelt werden kann.

Dann wäre da noch Mundwasser, Zungenschaber und Interdentalbürste. Bei den beiden erst genannten kann man leicht zu alternativen Produkten in Glasflaschen bzw. abbaubaren Materialien greifen. Interdentalbürsten gibt es leider noch nicht komplett kunststofffrei, daher greifen sie lieber zu Zahnseide aus abbaubaren Materialien, wie Maisseide mit Candelillawachs.

Alles samt nicht nur eine saubere Sache für Ihre Zähne, sondern auch für die Umwelt, denn sie sparen fünf Mal Plastik. Plastik das nicht im Ozean landen kann, mit dem Regenwald wohl das wichtigste und meist bedrohte Ökosystem. 70 Prozent der Erde werden vom Meer bedeckt. Der Ozean ist für die Menschheit von enormer Bedeutung, nicht nur als Nahrungsquelle, sondern auch unter anderen ökonomischen Gesichtspunkten und vor allem als gigantischer Klimaregler, wie die beiden Meeresbiologen Ashlan und Philippe Cousteau in "Ozeane für Dummies" zeigen.

Der Ozean ist voll von Plastik

Jedes Jahr gelangen etwa acht Millionen Tonnen Kunststoff in unseren Ozean. Dies entspricht mindestens einem Müllfahrzeug, das ein Jahr lang jede Minute eine volle Ladung Plastik direkt in unseren Ozean kippt – und das zusätzlich zu den geschätzten 100 Millionen Tonnen Plastik, die bereits jetzt in unserem Ozean herumschwimmen.

Auch wenn wir unseren Plastik-Müll zu Hause brav trennen, nutzt das wenig. Denn der überwiegende Teil kann gar nicht recycelt werden. Er wird auch nicht abgebaut, sondern muss irgendwo gelagert werden. Bisweilen machen wir es uns leicht und verlagern das Problem. Zum Beispiel in Länder der Dritten Welt. Von dort aus findet das zerfallene oder geschredderte Plastik seinen Weg in das bedrohte Ökosystem der Ozeane. Damit also auch direkt in eine Nahrungskette, an der wir selbst teilhaben – quasi recyceln wir persönlich.

Besser das Plastik erst gar nicht in Umlauf bringen

Noch besser wäre es also, wenn der Kunststoff erst gar nicht produziert würde. Darauf können wir nicht nur als Verbraucher Einfluss nehmen, sondern auch als Investoren. Viele von uns haben Aktienfonds, ETFs oder andere Anlagen. Hier gibt es inzwischen zahlreiche Anlagemöglichkeiten, die ausschließlich Unternehmen berücksichtigen, die nachweislich nachhaltig und ökologisch produzieren. Investieren Sie Ihr Geld in diese Unternehmen. Je mehr Menschen das tun, desto mehr Möglichkeiten haben Unternehmen, ihre nachhaltige Produktion auszubauen. Aber nicht nur das, denn als netter, jedoch nicht zu unterschätzender Nebeneffekt, werden auch konventionelle Unternehmen, mehr und mehr dazu gezwungen, ihre Unternehmenspolitik auf nachhaltige Gesichtspunkte umzustellen.

Wenn Sie sich für nachhaltige Investments interessieren, hat Alexandra Bolena, die Autorin von "Nachhaltig investieren für Dummies", Ihnen hier einige Möglichkeiten zusammengestellt Ihr Geld gewinnbringend für uns alle anzulegen:

  • »Grüne« Aktien: Mit Aktien beteiligen Sie sich an Unternehmen, mit »grünen« Aktien an Unternehmen, die nachhaltig agieren. Aktien sind ein einfaches Instrument zur Geldanlage. Sie sind täglich handelbar.
  • ESG-Anleihen: Anleger verleihen ihr Geld an Staaten oder Unternehmen für einen zuvor definierten Zeitraum und zu einem fixen Zinssatz, um am Ende der Laufzeit ihr Geld verzinst wieder zurückzubekommen. Wenn Sie bei der Auswahl der Länder und Firmen »Schurkenstaaten« sowie die »Bad Boys« unter den Konzernen auslassen, fällt auch das unter die Definition »Nachhaltig investieren«.
  • Nachhaltigkeitsfonds: Wenn Sie keine Lust haben, »grüne« Einzeltitel zu wählen und eine Streuung in Ihrem Portfolio wünschen – greifen Sie doch zu Fonds: Hier delegieren Sie die Auswahl der Wertpapiere an einen Fondsmanager. Zur Auswahl gibt es nachhaltige Aktien-, Anleihen- oder Mischfonds.
  • Nachhaltige ETFs: ETFs bilden Indizes ab. Sie sind die passive Variante eines Fonds. Die Streuung im Portfolio erfolgt aber nicht durch aktive Titelauswahl, sondern durch passives Index-Nachbilden. Je mehr SRI-Indizes es gibt – und es werden täglich mehr –, desto mehr nachhaltige ETFs stehen Ihnen zur Auswahl.
  • Green Bonds können sowohl von Unternehmen als auch Staaten ausgegeben werden. Beide borgen sich zweckgewidmet Geld aus, um damit Umweltthemen zu forcieren: Staaten, um zum Beispiel Erneuerbare-Energie-Projekte in Angriff zu nehmen, und Unternehmen, um etwa eine Umstellung der Autoflotte auf E-Mobilität über Green Bonds zu finanzieren.

Sie sehen es gibt einiges, was wir selbst tun können, um unserer Mutter Erde zu helfen. Auch wenn es mit Sicherheit nur ein Tropfen auf den heißen Stein ist, kann es doch ein ziemlich großer Tropfen werden, wenn wir alle mitmachen. Und in der für Dummies-Reihe gibt es zahlreiche Titel, in denen Sie jede Menge weiterer Tipps finden, um Ihren grünen Fußabdruck zu verbessern.